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Marcus Claudius Tacitus

Herrschaft

Die Inthronisierung war Ende 275 über die Bühne gegangen. Die Bescheidenheit, die Tacitus dem Senat gegenüber hinterlassen hatte, machte Eindruck und so ging auch die Vergöttlichung Aurelians problemlos über die Bühne. Im weiteren dachte Tacitus daran, selbst als Gründer einer neuen Dynastie in Erscheinung zu treten. So wurde sein Bruder Florianus Prätorianerpräfekt.

Die Ruhe nach Aurelians Grenzsicherung und Wiedervereinigung währte nur kurz. Die Franken überquerten den Rhein und im Süden drangen Alamannen und Longionen durch das Tal des Neckar ebenfalls in Gallien ein. Trotz dieses Einbruchs und der Einnahme zahlreicher unbefestigter Städte, wandten sich Tacitus und sein Bruder dem Osten zu, wo Heruler und Goten aus dem Gebiet der Maeotis einmarschierten. Sie behaupteten von Aurelian gegen die Perser zu Hilfe gerufen worden zu sein. Mittlerweile hatten sie den Kaukasus überquert, waren in Kleinasien eingedrungen und erreichten die kikilische Mittelmeerküste.

Deshalb begab sich der Kaiser kurz nach der Jahreswende nach Thrakien, um das Kommando über die am Bosporus gesammelten Truppen zu übernehmen, die auf die Einschiffung nach Kleinasien warteten. Tacitus führte die Legionen über die Meerenge und Florianus bekriegte die Germanenstämme, wofür der Kaiser den Titel Gothicus maximus erhielt und sein Bruder durch Münzen mit der Aufschrift Victoria Gothica (Gotensieg) geehrt wurde. Die Idee eines Perserkrieges schien der Kaiser unter dem Eindruck der Ereignisse in Gallien ad acta gelegt zu haben, denn er bereitete die Rückführung der Einheiten nach Europa vor.

Statue des
Kaiser Tacitus


 

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(PL)