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Decimus Caelius Calvinus Balbinus

Herrschaft

Die Lage in Rom hatte sich nach Erhebung Gordians III. zum Caesar vorläufig beruhigt; blieb noch das Problem mit Maximinus. Es wurde vereinbart, dass Balbinus in Rom verbleibt und Pupienus den aktiven Kampf aufnehmen sollte. Dazu wollte er in Norditalien eine Armee ausheben lassen. Der Zeitdruck unter dem die neue Regierung stand wurde alsbald gemindert, denn die ehemaligen Konsuln Crispinus und Menophilus - beide Mitglieder des Zwanzigmännerkollegiums - organisierten erfolgreich die Verteidigung von Aquileia. So löste sich das Problem mit Maximinus selbst, als seine enttäuschten und entmutigten Soldaten gegen ihren Feldherrn rebellierten und ihn umbrachten.

Nachdem sich dessen Tod in Aquileia herumgesprochen hatte, wurden die Belagerer aufgefordert den neuen Kaisern ihren Treueid zu schwören. Überall tauchten Portraits der drei neuen Herren über Rom auf. Die Soldaten gingen auf das Angebot ein und ein eilig am Rande der Stadt organisierter Markt sorgte dafür, dass sich die Armee verpflegen konnte.

Nach diesem fast unblutigen Sieg reiste Pupienus nach Aquileia und nahm die Huldigung der Armeegesandten entgegen. Nach seiner Rückkehr in die Hauptstadt wurde er bereits an den Eingangstoren von Balbinus und Gordian III. empfangen. Während Pupienus’ Abwesenheit hatte Balbinus mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt.

Die Probleme hatten damit begonnen, dass die beiden Senatoren Gallicanus und Maecenas eine Gruppe von Prätorianern, die in das Senatsgebäude eingedrungen waren, überwältigen und hinrichten liessen. Die Garde war darüber erzürnt und wollte sich vom Senat nichts vorschreiben lassen. Die Prätorianer schworen Rache und Gallicanus mobilisierte zur Abwehr eine erkleckliche Anzahl von Gladiatoren.

Balbinus hatte als Inhaber der obersten Staatsmacht für Ruhe zu sorgen. So erliess er ein Edikt um die Bevölkerung zu beruhigen und den Prätorianern Straffreiheit zuzusichern. So schön sich das auf dem Papier anhörte; es kümmerte sich niemand darum, was Balbinus von sich gab. Die verfeindeten Parteien bekämpften sich mehr denn je und als einige Gardisten ein Feuer legten, richteten sie damit unermesslichen Schaden an.

Als Pupienus triumphierend nach Rom zurückgekehrt war, wurde klar, wer der Ranghöhere der beiden Kaiser war. Zwar gaben sie sich noch alle Mühe die Eintracht und ihre wechselseitigen Verpflichtungen öffentlich zu demonstrieren, doch verschlechterte sich das Klima zwischen Pupienus und Balbinus zusehends.

Die Pläne für die Zukunft hätten vielleicht eine stabilere Herrschaft nach sich ziehen können. Balbinus wäre die Aufgabe zugefallen gegen die Goten Krieg zu führen, die die untere Donau überschritten und die Stadt Istros geplündert hatten, und Pupienus hätte einen Feldzug gegen die Perser in Angriff genommen.

Die Prätorianer waren aber anderer Meinung. Enttäuscht und aufgebracht hatten sie Angst von der germanischen Leibgarde des Pupienus verdrängt zu werden. Am Ende der laufenden Kapitolinischen Spiele zogen sie zum Palast und wollten ihn stürmen.

In dieser brenzligen Situation gestattete Balbinus Pupienus nicht, die Germanen zur Unterstützung zu rufen. Er fürchtete, sie könnten die Gelegenheit nützen und ihn zugunsten seines Mitregenten stürzen. Damit war die Spitze des Zwietrachts zwischen den beiden Kaisern erreicht.

Balbinus auf einem Antoninan 238 n.Chr.; Münze Rom, Gewicht 4,67 g
e commentario periodico "money trend" 11/2008


Quellen: M.Grant "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser"

 

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(PL)