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Eparchius Avitus

Herkunft, Jugend & Karriere

Eparchius Avitus wurde um das Jahr 400 als Sohn einer reichen, vornehmen Familie aus der heutigen Region Auvergne in Gallien geboren. Die Nachkommen des Patriziers Philagrius hatten schon zahlreiche Consuln und Praefekten gestellt. Schon früh legte er den Grundstein für eine Karriere im öffentlichen Dienst, indem er Rechtswissenschaften studierte. Seine Ämterlaufbahn lässt sich indes nicht genau bestimmen. 430 beteiligte er sich am Krieg des Aetius gegen Juthungen und Vindelicer, genauso wie 435 im Burgunderkrieg. 437 wurde er schliesslich magister militum (Herrmeister) und kurz nach 439 Prätorianerpräfekt für Gallien.

Die ehemals von Caesar für das Imperium eroberte Provinz hatte Anfang des 5.Jh.n.Chr. trotz zahlreicher Einfälle und Durchmärsche ganzer Völker- und Heerscharen für Rom enorm an Bedeutung gewonnen. Nach dem Verlust von Africa war Gallien jene Provinz (eigentlich Provinzen), die noch über ausreichende Wirtschaftskraft verfügte um dem Staat Einnahmen und Getreide zu verschaffen. Spanien war diesbezüglich schon zu weit weg und ohnedies kaum mehr zu kontrollieren gewesen.

Die Präfektur in Gallien dürfte für Avitus eine grosse Ehre gewesen sein und dadurch angespornt setzte er sich natürlich besonders für seine Heimat ein. Der Kampf gegen die Westgoten konnte durch ihn beendet werden, da er es schaffte deren König Theoderich 437 zu einem Friedensvertrag zu überreden. Überhaupt hatte Avitus grossen Einfluss auf den Westgotenkönig, sodass sich die Lage in Gallien vorübergehend entspannen konnte. Nach solchen Erfolgen zog er sich 439 aus allen Ämtern und Würden zurück und verbrachte seine Zeit wieder in seiner Villa in der Auvergne.

Kaum wieder im Zivilleben, zog der Feldherr Litorius mit hunnischen Heerscharen plündernd durch Gallien. Während dieser Vorfälle soll ein Diener des Avitus den Tod gefunden haben. Kurzerhand sammelte er eine Privatarmee, überfiel die Plünderer und forderte Litorius zum Zweikampf, den er in einem solchen erschlug. Inwieweit diese Geschichte wahr ist, kann nicht mehr erschlossen werden.

Als 451 die Hunnen nach Gallien vordrangen war es Avitus, der massgeblichen Einfluss auf Theoderich ausübte, um ihn in die römische Koalition gegen die Eindringlinge zu holen. Das Verhältnis zur königlichen Familie blieb auch nach dem für die Westgoten verlustreichen Sieg auf den Katalaunischen Feldern ungetrübt und es scheint als habe Avitus den gleichnamigen Sohn des gefallenen Theoderich in lateinischer Literatur unterrichtet.

455 kam Petronius Maximus auf den Thron und seine Herrschaft war mehr als nur schlecht abgesichert. So suchte er verdiente Persönlichkeiten für eine Rückkehr in ihre alten Ämter zu bewegen. Auch Avitus war hierbei keine Ausnahme. Er bot ihm sogar das Heermeisteramt im Hauptquartier an. Wie sich Avitus entschieden hätte, ist nicht bekannt, da sich die Ereignisse überschlugen.

Nach dem Abzug der Vandalen aus dem geplünderten Rom, war wiederum ein Machtvakuum entstanden und der junge Westgotenkönig Theoderich drängte nun seinerseits Avitus doch den kaiserlichen Purpur anzunehmen. Als Gegenleistung bot er die Unterstützung der Westgoten an.

Kaiser Avitus
auf einem Solidus

 
 

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(PL)