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Cocleas
Schnecken

(Bearbeiteter) Originaltext

I. Cocleas lacte pastas: accipies coleas, sfongizabis, membranam tolles, ut possint prodire. Adicies in vas lac et salem uno die, ceteris diebus in lac per se, et omni hora mondabis stercus. Cum pastae fuerint, ut non possint se retrahere, et ex oleo friges. Mittes oenogarum. Similiter et pulpas pasci possunt.

II. Cocleas: sale puro et oleo assabis cocleas:  lasere, liquamine, pipere, oleo suffundis.

III. Cocleas assas: liquamine, pipere, cumino. Suffundis assidue.

IV. Aliter cocleas: viventes in lac siligineum infundes: ubi pastae fuerint, coques.

Übersetzung

1. Mit Milch gemästete Schnecken: Nimm Schnecken, tupfe sie ab und nimm den Verschlussdeckel weg, damit sie herauskommen können. Gib sie am ersten Tag in ein Gefäss mit Milch und Salz, an den übrigen Tagen nur in Milch und entferne alle Stunde den Kot. Wenn sie gemästet sind, so dass sie sich nicht mehr zurückziehen können, schmore sie in Öl. Gib Oenogarum dazu. Ähnlich können sie auch mit Fleisch/Brei gemästet werden.

2. Schnecken: Grille die Schnecken mit reinem Salz und Öl. Begiesse sie mit Laser, Liquamen, Pfeffer und Öl.

3. Gegrillte Schnecken: mit Liquamen, Pfeffer und Kümmel. Begiesse sie ständig.

4. Schnecken auf andere Art: Gib sie lebend in Milch mit Weizenmehl. Sobald sie gemästet sind, koche sie.

Kommentar

Rezept 1: Dieses Rezept liefert als Küchentipp eine Anleitung zum Schneckenmästen gleich mit. Die Lesung "Fleisch" im letzten Satz könnte ein Übersetzungsfehler sein, sodass allgemein Brei bevorzugt wird.

Tipps zum Nachkochen (für Rezept Nr. 3)

Zutaten: 24 Schnecken, 4 Esslöffel Liquamen, je 1 Messerspitze gemahlenen Kümmel & Pfeffer
Zeit
: je 10 Minuten zur Vorbereitung & zum Kochen
Zubereitung: Schnecken mit der Gehäuseöffnung nach oben in ein Schneckenpfännchen geben. Im Backrohr bei 200°C gut 10 Minuten backen. Mehrmals mit einer Mischung aus Liquamen, Kümmel & Pfeffer übergiessen.
 

Diverse Amphoren aus der Kaiserzeit. Die bauchige Amphore im Vordergrund wurde speziell für Olivenöl verwendet.


Quelle Übersetzung: Die Übersetzung folgt weitgehend und mit Genehmigung des Reclam Verlags der Ausgabe: Apicius: De re coquinaria / Über die Kochkunst, herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Robert Maier, ISBN 978-3-15-008710-7 (c) 1991 Philipp Reclam jun.GmbH & Co., Stuttgart
Quelle Tipps: H.P.von Peschke & W.Feldmann "Kochen wie die alten Römer"

 

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(PL)