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CITIUM

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Kition od. Citium (Larnaka auf Zypern)

Namensgebung

Die Phönizier nannten ihre Gründung Karthadascht, was mit "Neustadt" für eine frische Kolonie treffend war. Im Laufe der Zeit verkürzte sich der Name - vielleicht unter einheimischem Einfluss - zu Ktj (die eingeborenen Cyprioten nannten sie Keti). Die Griechen übernahmen dies als Kition - unter diesem Namen wurde die Stadt am meisten bekannt - und die Römer schliesslich benutzten entweder das grch. Wort oder die Latinisierung der Hochantike Citium.

Ein phönizischer Handelsposten

Kition war eine der wichtigsten antiken Städte Zyperns. Die an der Südküste der Insel gelegene Siedung existiert bereits seit der frühen Bronzezeit. Ein Ausbau erfolgte vor allem in der mykenischen Epoche ab ca. 1300 v.Chr.., wie Reste von Häusern, Tempeln und Kyklopenmauern belegen. In diese Zeit fällt auch die Gründung eines lokalen Stadtkönigtums.

Um das Jahr 800 v.Chr. wurde die Gegend von Tyros aus neu kolonialisiert und zu Beginn war Kition auch von ihrer Mutterstadt abhängig, wie Weihungen an den Gott Baal in Tyros belegen. Von 709 bis 668 stand Zypern unter assyrischer Oberhoheit und bereits damals dürfte Kition das Verwaltungszentrum gewesen sein, wie eine Statue von  Sargon II. nahelegt.

Rasch entwickelte sich die Stadt mit exzellentem Hafen und an der Quelle des Kupferbergbaus zu einem überregionalen Handelszentrum mit Kultur, Sprache und politische Einrichtungen klassisch phönizischer Prägung. 668 v.Chr. wird Karthadascht mit seinem König Damasos in einem Dokument des Assyrerkönigs Assurbanipal erwähnt. Auch aus dem 5. und 4.Jh.v.Chr. wurden die Namen einiger dieser Könige auf Gold- und Silbermünzen und in Inschriften überliefert. Alles in allem blieb Kition mehr dem persischen Osten, denn dem griechischen Westen verbunden.

449 v.Chr. versuchte der Feldherr Kimon während des Ionischen Aufstandes die Stadt für die Athener einzunehmen, da sie weiter Persien ergeben blieb, scheiterte jedoch mit seiner Belagerung. Als die Ptolemäer ihren Herrschaftsbereich auf die reiche Kupferinsel ausdehnten, endete das phönizische Königtum über Kition. Der letzte König Pumiathon wurde 312 v.Chr. auf Geheiss von Ptolemaios I. hingerichtet. Die Stadt selbst blieb zwar weitgehend autonom, doch das Verwaltungszentrum der Insel übersiedelte nach Nea Paphos (bei Ktima). Die in die Stadt gelegte ptolemäische Besatzung verstärkte den hellenistischen Einfluss.

Die Griechische Kultur war allerdings bereits vor den Ptolemäern weit verbreitet. Immerhin erhielten die Händler von Kition 333/332 das Recht in Athen einen Tempel zu Ehren der Aphrodite Urania zu errichten. Bedeutendster Bürger jener Tage war Zenon, Philosoph und Begründer der Stoa. Mit der selbstverursachten Schwächung der ptolemäischen Macht durch Thronstreitigkeiten, verminderte sich der transmarine Einfluss und es entwickelte sich ein lokales Königtum mit ptolemäiscchen Wurzeln. Eigentlich wurde ganz Zypern 80 v.Chr. den Römern testamentarisch vermacht, doch erst 58 v.Chr. nahm ein römisches Heer unter M.Porcius Cato die Insel in Besitz.

Infolge ihrer günstigen Lage blieb Citium bis weit über die Antike hinaus ein bedeutender Handelsplatz, wenn auch es kein Verwaltungsmittelpunkt war. Aus der römischen Epoche gibt es kaum Nachrichten. Im 115 n.Chr. aufgeflammten jüdischen Aufstand wird auch die Stadt betroffen gewesen sein, zumal die Niederschlagung 117 n.Chr. besonders auf Zypern zu hohen Opferzahlen führten. Die Annahme einer grossen jüdischen Gemeinde in Citium ist nicht von der Hand zu weisen. Die christliche Mission in den zypriotischen Städten erwies sich in der Frühzeit als äusserst mässig. In spätantiker Zeit wurde Citium Bischofssitz und die Byzantiner prägten die Stadt mit ihren Bauten.

Die Lage nach dem vorübergehenden Verlust an die Araber

Bis in das 7.Jh.n.Chr. konnte sich die Stadt ohne nennenswerte Einwirkung von aussen friedlich entwickeln. Die Grenzkrisen und der Zusammenbruch Westroms blieben ohne Auswirkungen auf Citium. Erst die Schaffung eine eigenen arabischen Flotte änderte plötzlich den Zustand. 649 n.Chr. griffen die Araber Zypern an, konnten die Insel aber langfristig nicht halten und Byzanz übte weiter die Oberhoheit aus, ehe es ab 1192 zu einem Kreuzfahrerkönigreich unter der Familie Lusignan wird, das erst 1493 von den Venezianern abgelöst werden sollte. In diesen Zeiten spielte Citium keine grosse Rolle mehr.

Auch Kition wurde nicht an einem Tag erbaut...


Quellen: T.Bechert "Die Provinzen des römischen Reiches", "Der kleine Pauly"
 

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(PL)