QUELLEN |
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Inhalt Ein am 11. August 2006 in Augusta Raurica weggeworfenes Streichholz hebt die Trennung zwischen Vergangenheit und Gegenwart auf. Die alten Götter erwachen durch die dem Feuer innewohnenden Feuerdämonen aus ihrem über ein Jahrtausend währenden Dämmerschlaf. Seit Ewigkeiten hat sich niemand mehr für sie interessiert, doch nun wird ihnen bewusst, dass sie doch nicht vergessen und damit am Leben sind. Langsam und zäh gestaltet sich ihre Bewusstseinsbildung in einer Epoche, die sie nicht verstehen. So liegt es primär an Prometheus und Amor sich in dieser neuen Zeit zurechtzufinden. Während die Olympier unter den Göttern noch ziemlich verwirrt sind, erkennt der Titan die unbequeme Wahrheit, dass nicht die Menschen von ihren Göttern abhängen, sondern es sich exakt umgekehrt verhält! Was die Menschen glauben, was sich in ihrer Interpretation der archäologischen Funden ändert; es hat sofort mitunter drastische Auswirkungen auf die gerade erst erwachten Gottheiten. Und um die Sache noch zu komplizieren wandelt mit Christus auch noch ein Repräsentant des Monotheismus unter den alten Göttern... So gibt es für Prometheus nur eine Lösung: Die Olympier müssen ihre Attitüden ablegen, sich zusammenraufen und vor allem viele Jahrhunderte an Wissensverlust aufholen! Dazu muss er erst einmal eine Göttervollversammlung einberufen und als dies über die Bühne gegangen ist kommt ihm die zündende Idee: Die Götter sollen sich alle gegenseitig gemäss ihrer Neigungen über die verlorenen Jahrhunderte unterrichten - die Götterhochschule von Augusta Raurica ist geboren. Mit Hilfe der Feuerdämonen schaffen sie es Einblicke in die alten Zeiten der Stadt zu erhalten und leben das Schicksal der Bewohner hautnah mit bis hin zu den Problemen der Archäologen des 21. Jahrhunderts. Dass dabei nicht alles reibungslos über die Bühne geht versteht sich von selbst. Die Aufgabe überfordert schliesslich sogar einen Titanen und Prometheus landet mit Burnout bei den Heilgöttern. Nicht viel anders ergeht es den Göttern selbst: Iuppiter schmollt ob des Machtverlustes, Merkur liest Christus die Leviten - nur um sogleich mit einer Identitätskrise ebenfalls in ärztlicher Behandlung zu landen und Venus hat familiäre Probleme. Und erst die Menschen! Sie ahnen in keiner Epoche etwas von der Präsenz der Götter, die ihnen über die Schulter sehen und an ihrem Schicksal teilhaben. Egal ob es um kriminelle Machenschaften geht oder um Liebe - alle kleinen Geschichten verweben sich schliesslich zur grossen Geschichte Augusta Rauricas. Kommentar Susanne Chos Roman schafft es in wunderbarer Weise einen lebendigen und nachvollziehbaren Spagat vom Leben der Antike bis hin zu den modernen Ausgrabungen in Augusta Raurica zu spannen. Als Stilmittel werden hierfür einerseits verschiedene - oft parallel geführte - Zeitebenen verwendet und andererseits lokale Handlungsstränge, die im Laufe der sich entwickelnden Romanhandlung der antiken Götter durch die erwähnten Zeitebenen ihren Platz in der Geschichte Augusta Rauricas finden. Alles in allem somit eine gelunge Zeitreise von den Anfängen der Siedlung über die Epochen der Hoch- und Spätantike, den ersten archäologischen Funden hin bis in die Gegenwart und darüberhinaus sogar mit einem kleinen Abstecher in eine fremdartige ferne Zukunft und dies alles noch unter einem philosophisch Ansatz über die Vergänglichkeit - sogar des Göttlichen. Bewertung
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Am Cover zu sehen ist |
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(PL) |