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Titus Flavius Vespasianus

Herrschaft & Wirken II (Der gute Kaiser & die Katastrophen)

Als Titus am 24. Juni 79 seinem Vater im Kaiseramt nachfolgte, waren viele Römer davon überzeugt, dass er sich als zweiter Nero entpuppen würde. Zum Erstaunen aller, entwickelte er sich in eine ganz andere Richtung. In seiner kurzen Amtszeit von knapp über zwei Jahren erwarb er sich den Ruf, einer der besten Kaiser zu sein, die Rom jemals regiert haben.

Nach aussen trug er Verfassungstreue und Milde zur Schau. Die Lustknaben, mit denen er sich noch zu seines Vaters Zeiten vergnügt hatte, wurden aus dem Palast verbannt, Denunzianten gar nicht zu ihm vorgelassen und die Klage auf Hochverrat gleich ganz abgeschafft. Seine Güte war sogar sprichwörtlich. Als ihm einmal beim Abendessen einfiel, dass er an diesem Tag noch niemandem eine Wohltat erwiesen hatte, hielt er den Tag für einen verlorenen Tag. Seine Grosszügigkeit musste er auch bald unter Beweis stellen.

Am 24. August 79, genau zwei Monate nach seiner Thronbesteigung, brach der Vesuv aus und begrub die Städte Pompeii und Herculaneum unter Asche und Gestein. Einige andere Orte, wie Stabiae und Oplontis wurden ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Titus besuchte das betroffene Gebiet kurz nach dem Ausbruch selbst, setzte einen Krisenstab aus Senatoren ein und bewilligte ein umfassendes Hilfsprogramm. Ein Jahr später überzeugte er sich selbst von den Massnahmen, die er hatte setzen lassen, durch eine erneute Reise in das Gebiet. Seiner Anordnung, die Städte wieder aufzubauen, sollte jedoch nie mehr Folge geleistet werden.

Während seiner zweiten Reise in Campanien ereilte Rom eine schreckliche Brandkatastrophe. Drei Tage und Nächte wütete das Feuer und zerstörte nicht nur Bauwerke sondern auch Kunstschätze. Alle Gebäude zwischen Capitol und Pantheon wurden ein Raub der Flammen. Auch hier gewährte Titus grosszügig Hilfe.

Als ob dies alles noch nicht genug war, brach - vermutlich durch verseuchtes Wasser - noch eine Pestepidemie in der Hauptstadt aus. Um die verängstigte Bevölkerung vor einer Panik zu bewahren, versuchte er nicht nur durch medizinische Mittel der Seuche Herr zu werden, sondern auch mit zahlreichen Opfern an die Götter.

All diese Gelegenheiten konnte Titus dazu benutzen, sich beim Volk beliebt zu machen. Er liess umgehend den Tempel des Iuppiter Optimus Maximus instand setzen und ein Jahr später  grosszügige Spiele ausrichten, um die Moral der Bürger in der Stadt zu heben. Die von ihm errichteten Thermen südlich des Kolosseums benutzte er sogar selbst, um sich unter das Volk mischen zu können.

Trotz der Katastrophen, die Italien heimgesucht hatten und die Aufmerksamkeit des Kaisers auf sich zogen, kümmerte er sich auch um die Provinzen. Da die Geldmittel zur Beseitigung der entstandenen Schäden verwendet werden mussten, beschränkte sich Titus darauf die Grenzen des Reiches zu sichern. Alleine in Britannien engagierte er sich militärisch, wo die Grenze in Schottland weiter vorgeschoben werden konnte.

Der kurioseste Zwischenfall während seiner Amtszeit, war der Auftritt eines falschen Neros. Ein Mann mit Namen Terentius Maximus glich Nero in Stimme und Äusserem bis aufs Haar. Ausserdem konnte er genauso wie der ehemalige Kaiser auf der Lyra spielen. Er scharte in Kleinasien eine Gruppe von Anhängern um sich, wurde jedoch bald gezwungen römisches Gebiet zu verlassen und zu den Parthern zu fliehen.

Statue des
Kaisers Titus


 

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(PL)