Version L
PERSONEN
Kaiser
EINLEITUNG
HERKUNFT
HERRSCHAFT I
HERRSCHAFT II
TOD
BEWERTUNG
ZITATE
Theodosius (II.)
Bewertung
Theodosius war offiziell 49 Jahre lang Kaiser und 42 Jahre Alleinherrscher über den Osten des Römerreiches. Während seiner ganzen Herrschaft regierten andere für ihn. Sowohl seine Schwester Pulcheria, als auch die diversen Prätorianerpräfekten erwiesen sich allesamt als fähige Menschen, die die Grundlage für das Fortbestehen des Byzantinischen Reiches sicherten. In diesem Umfeld handelte Theodosius nie als Politiker und auch nicht als Militär. Während seiner letzten Jahre - so wird berichtet - soll er die von ihm unterschriebenen Dokumente nicht einmal mehr gelesen haben.
Derart von den täglichen Pflichten befreit, konnte sich Theodosius seinen privaten Vergnügungen hingeben. Dabei entwickelte er die grösste Liebe zur Theologie. Dies führte soweit, dass er derartige Schriften persönlich kopierte und eine grosse Sammlung anlegte. Hinter vorgehaltener Hand scherzte man, der Palast gleiche einem Kloster, in dem man sich nur der Nächstenliebe und der Frömmigkeit hingab. In der Tat war Theodosius' Regierungszeit frei von grossen Skandalen, aber nicht von Übereifer.
Pulcheria widmete sich der Reliquienverehrung von sage und schreibe 42 Märtyrern und viele strenggläubige Christen sahen in ihrem Kaiser mehr einen Priesterkönig, der persönlich mit Gott konferierte. In einem solchen Klima hatten es Abweichler vom rechten Glauben schwer; sie wurden gnadenlos verfolgt. 429 führte diese Politik auch zur Abschaffung des jüdischen Patriarchats in Palästina und Syrien. Die Schätze und Geldquellen verleibte sich natürlich der Staat ein.
Während seiner Herrschaft blieb das Oströmische Reich von existenzbedrohenden Gefahren verschont. Die Hunnen hielt man sich durch jährliche Tribute, die Perser mittels Armee und Verträgen vom Hals; auch wenn es schwierig war. Die starken Frauen an seiner Seite sollten neben den Prätorianerpräfekten der bestimmende Faktor seiner Regierung sein. Durch ihre meist kluge Politik erreichten sie die Stabilisierung der Verhältnisse, sodass dem Ostreich das Schicksal des Niedergangs erspart blieb.
Solidus von 4,39 g des Theodosius
(424/425 n.Chr.)
(Der Ausrufungspreis dieser Münze beim Wiener Auktionshaus H.D.Rauch betrug EUR 650,00)
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(PL)