Version LX
PERSONEN
Kaiser
EINLEITUNG
HERKUNFT
MACHTWECHSEL
HERRSCHAFT
TOD
BEWERTUNG
ZITATE
Bewertung
Man mag vielleicht glauben, dass die kurze Zeit der Herrschaft von Pertinax eigentlich kaum Spuren in der Geschichte hinterlassen hätte können. Doch sie stellte einen Wendepunkt im Römischen Reich dar. Mit Commodus war ein Sohn seinem Vater auf den Thron gefolgt, der Anzeichen von Grössenwahn trug. Mit Pertinax gelangte eine betont rational denkende Person in das Kaiseramt. Dabei bewies die Prätorianergarde, und allen voran ihr Präfekt Laetus, dass sie eine Schlüsselposition im Reich innehatte. Mit Pertinax‘ Tod steigerte sich diese Macht ins Unermessliche und sollte zu einem Bürgerkrieg, ähnlich dem des Jahres 69, führen.
Pertinax erkannte die kritische Situation des Reiches. Er versuchte in einem einzigen Gewaltakt das Ruder, des - durch seinen Vorgänger - finanziell heruntergewirtschafteten Reiches, herumzureissen. Auf militärischem Gebiet passierte während dieser drei Monate nichts. Die Markomannen hielten sich noch an die Abmachungen des Commodus und mit dem Reich der Parther mussten sich erst die Severer wieder auseinandersetzen.
Bei allem Reformgeist übersah Pertinax die Machtfaktoren im Reich. Obwohl der grösste Teil des Senats und des Volkes - infolge der rigorosen Bekämpfung der Korruption - begeistert hinter ihm standen, brachte er die Prätorianer und die Verwaltung gegen sich auf. Damit entschieden sie auch über sein Leben.
Schon zu allen Zeiten regte sich bei Sparwillen Widerstand, besonders bei jenen, die am meisten davon betroffen sein würden. Im Schicksal des Pertinax kann man deshalb eine Lehre sehen, was passieren kann, wenn man mit Scheuklappen etwas auf die Beine stellen will, ohne dabei Rücksicht auf eventuelle Racheakte Benachteiligter zu nehmen.
Infolge des einige Monate nach seinem Tod ausgebrochenen Bürgerkriegs, konnten ihm keine göttlichen Ehren zu Teil werden. Septimus Severus zollte ihm schliesslich Respekt und liess ihn vergöttlichen.
Portraitbüste des Kaisers Pertinax
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(PL)