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Servius Sulpicius Galba

Der Machtwechsel

Der Statthalter der Provinz Gallia Lugdunensis, Iulius Vindex, hatte sich im März 68 gegen Nero erhoben und war auf der Suche nach einem passenden Thronkandidaten. Ihm war klar, dass er nicht das nötige Ansehen genoss, um die Unterstützung der Massen und des Senats zu erlangen. So stiess er auf seinen Statthalterkollegen Galba. Trotz seines hohen Alters hatte Galba noch genug Ehrgeiz das Angebot seines Statthalterkollegen anzunehmen, zumal er sich rasch entscheiden musste. Der Statthalter von Aquitanien hatte seine Hilfe gegen Vindex angefordert.

Am 2. oder 3. April 68 liess sich Galba in Carthago Nova zum „Legaten des Senates und des römischen Volkes“ ausrufen. Der Titel war für die Machtergreifung ohne reale Bedeutung und dennoch setzte er ein Zeichen. Unverzüglich sicherten ihm Otho, der Statthalter von Lusitanien, und jener der Baetica ihre Treue. Auch die afrikanischen Provinzen Africa, Mauretanien und das wichtige Ägypten schlossen sich dem an. Es scheint, als wären die Fäden für das Gelingen des Aufstandes bereits vorher gezogen worden.

Otho verwaltete eine Provinz die lediglich von Hilfstruppen verteidigt wurde und Galba selbst stand nur eine Legion zur Verfügung, die vermutlich von seinem Militärberater Titus Vinius kommandiert wurde. Von militärischen Gesichtspunkten aus stand der Herrschaftsanspruch also auf wackeligen Beinen. Was ihm entgegenkam, war der Umstand, dass Nero bei den Truppen ganz und gar nicht beliebt war. Ausserdem begann er eine weitere Legion in Spanien auszuheben.

Im Mai 68 schlug die Rheinarmee bei Vesontio den Aufstand des Iulius Vindex nieder. Der Anstifter beging Selbstmord. Nun versuchten die siegreichen Legionäre ihren Kommandanten Verginius Rufus zum Kaiser auszurufen. Doch dieser lehnte die Würde ab, wollte sich aber auch nicht Galba anschliessen. Aus militärischer Sicht hätte Nero zu diesem Zeitpunkt noch Chancen gehabt seine Haut zu retten, denn Galba zog sich ob der scheinbaren Übermacht ins Innere Spaniens zurück. Zwei Wochen sollten vergehen, bis er erfuhr, dass Nero sich das Leben genommen hatte.


Statue des
Kaisers Galba


 

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(PL)