Version LX
KULTUR
Der römische Kalender
Die Monate
Kalenderdaten
Im Laufe der römischen Geschichte veränderten die einzelnen Monate ihre Länge. Erst mit Iulius Caesar wurde das System gefestigt. In Summe ergaben sich im altrömischen Kalender 355 bzw. 378/379 Tage. Einige Male fielen die Schalttage einfach aus, so dass die Fehler sich nicht nur anhäuften, sondern auch nicht mehr nachvollziehbar waren. Seit Caesar umfasst das Jahr in der Regel 365, alle vier Jahre 366 Tage.
Mehr als wir heute Monatsanfang und Monatsmitte besonders kennzeichnen (z.B. bei Gehaltsüberweisungen, Verfallsdaten bei Wertpapieren etc.), gab es für die Römer in jedem Monat drei Bezugspunkte.
Kalendae, Calendae, Abk. KAL oder CAL (Kalenden)
Die Kalenden gehörten zu den wenigen Wörtern, die die Römer grösstenteils mit K schrieben. Etwa zwei Wochen vor Vollmond ist die Sichel des zunehmenden Mondes erstmals sichtbar. Dieser Tag wurde von den Römern Kalendae genannt. Die Bezeichnung geht auf das altlateinische Wort calare (= ausrufen) zurück. An diesem Tag verkündete ein Priester, wie viele Tage es noch bis zur Vollendung des ersten Mondviertels wären.
Idus, Abk. ID (Iden)
Auf der Basis, dass ein Monat einem Mondumlauf entspricht, legt man den Vollmond am besten in die Monatsmitte. Dieser Tag wurde von den Römern Idus genannt. Der Name wurde von den Etruskern übernommen, die diesen Tag als Itus bezeichneten. Die Sabiner nannten ihn Iden. Auch diese Datumsangabe war vom Mondumlauf abhängig und schwankte zwischen dem 13. und 15. des betreffenden Monats. Im Laufe der Zeit kam man überein, dass die Iden im März, Mai, Juli und Oktober auf den 15. und in den restlichen Monaten auf den 13. fallen.
Nonae, Abk. NO (Nonen)
Der Zeitpunkt der Vollendung des ersten Mondviertels wurde von den Römern Nonae genannt und von den Priestern an den Kalenden im voraus bekannt gegeben. Der Name leitet sich von der simplen Tatsache ab, dass die Nonen auf den neunten Tag vor den Iden fallen. Diese Angabe durch die Priester war nötig, da Monat und Mondumlauf nicht konstant waren. So schwankten die Nonen mit den Iden. Im Laufe der Zeit kam man überein, dass die Nonen im März, Mai, Juli und Oktober auf den 7. und in den restlichen Monaten auf den 5. fallen.
Im folgenden die Länge der Monate in Tagen vor und nach der iulianischen Kalenderreform samt der Angaben über die Iden und Nonen:
Ianuarius
Der Jänner umfasste zuerst 29, dann 31 Tage. Die Nonen fallen auf den 5., die Iden auf den 13. Jänner.
Februarius
Der Februar umfasste zuerst 28 Tage. Im Falle eines Schaltjahrs waren es. 50 oder 51 Tage. Caesar gab ihm 28 oder im Fall eines Schaltjahres 29 Tage. Der Schalttag wurde nicht - wie heute üblich - einfach am letzten Tag angehängt, sondern der 24. Februar wurde doppelt gezählt. Die Nonen fallen auf den 5., die Iden auf den 13. Februar.
Martius
Dieser Monat dauerte immer schon 31 Tage. Die Nonen fallen auf den 7., die Iden auf den 15. März.
Aprilis
Der Februar umfasste zuerst 29, dann 30 Tage. Die Nonen fallen auf den 5., die Iden auf den 13. April.
Maius
Auch dieser Monat dauerte immer schon 31 Tage. Die Nonen fallen auf den 7., die Iden auf den 15. Mai.
Iunius
Der Juni umfasste zuerst 29, dann 30 Tage. Die Nonen fallen auf den 5., die Iden auf den 13. Juni.
Iulius
Dieser Monat dauerte immer schon 31 Tage. Die Nonen fallen auf den 7., die Iden auf den 15. Juli.
Augustus
Der August umfasste zuerst 29, dann 31 Tage. Die Nonen fallen auf den 5., die Iden auf den 13. August.
September
Der September umfasste zuerst 29, dann 30 Tage. Die Nonen fallen auf den 5., die Iden auf den 13. September.
October
Dieser Monat dauerte immer schon 31 Tage. Die Nonen fallen auf den 7., die Iden auf den 15. Oktober.
November
Der November umfasste zuerst 29, dann 30 Tage. Die Nonen fallen auf den 5., die Iden auf den 13. November.
December
Der Dezember umfasste zuerst 29, dann 31 Tage. Die Nonen fallen auf den 5., die Iden auf den 13. Dezember.
Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.
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(PL)