KULTUR |
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EPHEMERIDEN |
Jahreszählung
Ephemeridenzählung/Eponymie Die Begriffe Ephemeridenzählung und Eponymie stammen aus dem Griechischen und bedeuten im ersten Fall Zählung nach Tage(bücher)n im zweiten Fall Zuname bzw. Benennung. Schon zu Zeiten Alexanders des Grossen wurden offizielle Tagebücher geführt, die Bezugspunkte für kalendarische Angaben lieferten. Unter Eponymie bzw. Ephemeridenzählung versteht man deshalb eine Jahresangabe nicht auf Basis eines rechnerischen Bezugspunktes, sondern durch die Nennung von Ereignissen oder Namen die mit dem betreffenden Jahr in Verbindung stehen. Dazu müssen Listen dieser Ereignisse oder Namen geführt werden, sodass eine Zuordnung jederzeit möglich ist. Seit Beginn der römischen Republik wurden so zwar nicht die Tage so verzeichnet, jedoch die Antritte der Konsuln. Die Namen der amtierenden Konsuln wurden jährlich in den fasti consulares festgehalten. Diese Listen wurden über 1.000 Jahre fast lückenlos von den Pontifices und später vom Kaiserhof geführt. Zwar haben sich im Laufe der Zeit einige kleine Fehler eingeschlichen, die manch konkrete Zuordnung erschweren, doch stellen die Konsularlisten immer noch einen der besten Datierungsquellen dar. Dieses System war den Römern derart vertraut, dass sie es nicht nur in der Geschichtsschreibung, sondern auch im täglichen Leben benutzten. Das Wort fasti wurde sogar zum Synonym für den Kalender selbst. Nach dem Zusammenbruch des weströmischen Reiches verschwanden nach und nach auch die klassisch-römischen Verwaltungsstrukturen. So bekleidete im Jahre 534 - 58 Jahre nach der offiziellen Absetzung von Romulus Augustulus - der Römer Paulinus unter der Herrschaft der Goten als Letzter das Amt eines römischen Konsuls. Wenige Jahre später wurde das Konsulat auch in Byzanz abgeschafft. Dort war es Flavius Basilius, der 541 als letzter Konsul in die Geschichte einging. Dieser Umstand war von solcher Tragweite, dass in den folgenden Jahrzehnten die Zeitrechnung diese beiden Jahreszahlen als Basis benutzte. |
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Quellen: H.Pleticha & O.Schönberger "Die Römer", "Der kleine Pauly" |
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